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Wissenswertes
Aussetzen von Jagdwild:
Damit der deutsche Jäger auch garantiert zum Schuß kommt
und nicht unverrichteter Dinge nach Hause zurückkehren muß,
wird nachgeholfen. Wildtiere, wie Fasane und Rebhühner, werden
in Zuchtbetrieben "hergestellt", um sie dann zu den entsprechenden
Jagdzeiten vor die Flinten der Jäger zu treiben. Dabei kommt
es vor, daß die ausgesetzten Tiere nicht etwa vor den bewaffneten
Jägern fliehen, sondern im Gegenteil, durch ihre Aufzucht an
Menschenhand gewöhnt, nichtsahnend auf diese zulaufen. "Eisenbahnwaggons
voller Feldhasen überqueren bei Passau unsere Landesgrenze.
Entenfarmen und Großbrütereien liefern alljährlich
Nachschub fürs Revier. Rund 15.000 Rebhühner verschickt
jährlich allein ein deutscher Zuchtbetrieb nach Süddeutschland",
Wolfgang Scherzinger, Der Truthahn als Kanonenfutter - Wildersatz
und Ersatzwild für den Selbstbetrug der Jäger. In: Nationalpark,
Nr. 51, 2/1986.
"Der Wunsch nach mehr Fasanen zum Schießen wird über
Fasanerien befriedigt. Die Vögel werden ausgelassen, um dann
geschossen zu werden, von Menschen, die sich nicht mehr daran erinnern,
daß der Erlebniswert der Beute im direkten Verhältnis
zu ihrer Ursprünglichkeit steht. Die seit Generationen in diesen
Fasanerien produzierten Vögel sind durch den unvermeidbaren
Einfluß der Menschenhand nur mehr stumpfsinnige Nachkommen
ihrer wilden Stammform." Aus: Rettet die Wildtiere,1980, Heyne Verlag
Jagd vor Tierschutz:
Für Inhaber eines Jagscheines gelten Teile des Tierschutzgesetzes
nicht, da bestimmte Klauseln im Tierschutzgesetz einen Freifahrtschein
für Jäger ausstellen. Auszüge aus dem Tierschutzgesetz:
"Es ist verboten zum Fangen von Wirbeltieren Vorrichtungen anzuwenden,
wenn damit die Gefahr vermeidbarer Schmerzen, Leiden oder Schäden
für Wirbeltiere verbunden ist....Vorschriften des Jagdrechts
bleiben unberührt/Es ist verboten ein Tier auf ein anderes
Tier zu hetzen, soweit dies nicht die Grundsätze weidgerechter
Jagdausübung erfordern/Ein Wirbeltier darf nur unter Betäubung
oder sonst, soweit nach den gegebenen Umständen zumutbar, nur
unter Vermeidung von Schmerzen getötet werden...Ist die Tötung
eines Wirbeltieres ohne Betäubung im Rahmen weidgerechter Ausübung
der Jagd zulässig, so darf die Tötung nur vorgenommen
werden, wenn hierbei nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen entstehen.
Vgl. Jagdgesetz: "Im Rahmen einer weidgerechten Jagdausübung
müssen Schmerzen, Leiden und Unbill des Tiers hingenommen werden..."
Fallenjagd:
Ja, selbst die gibt es noch in Deutschland. Wer dachte, daß
diese Folterinstrumente spätestens mit dem Mittelalter abgeschafft
wurden, der täuscht sich. Ein beträchtlicher Anteil der
jägerlichen Opfer wird durch Fallen verstümmelt, verendet
jämmerlich in angeblichen Totschlagfallen oder wird in Lebendfallen
gefangen. Was z.B. lebend gefangene Hauskatzen dann erdulden müssen,
beschreibt salopp der unter Jägern verehrte Jagdlehrer Hans
Behnke: "Schwupp - ja, da muß man festhalten, beinahe hätte
sie den Sack von der Falle gerissen. Wir schauen vorsichtig hinein,
wobei das gefangene Stück im Sack hängen muß, damit
es sich nicht vom Boden im Sprung nach oben federn kann (...). Ein
großer grauer Kater, Neuffen kennt ihn nicht, er wird uns
Luder (Köder) liefern für den Fuchs. Ein weit ausholender,
kräftiger Rundschlag auf festen Boden und der Kater sagt keinen
Mucks mehr. Er ist leblos, als ich ihn herausschüttele, was
nicht besagt, daß er ohne Leben ist - aber daß er nicht
mehr zu sich kommt, dafür wird sofort gesorgt." Auch werden
gefangene Katzen gerne für die sog. Schärfeprüfung
des Jagdhunds verwendet, der sie dann "abwürgen" darf - ein
grausames Schauspiel. "In Klempau geriet ein Storch mit seinem Schnabel
in ein von Unbekannten (Unbekannte? Anm. IJH) gelegtes Fangeisen.
Der Schnabel wurde unmittelbar am Kopf abgetrennt. Der schwerverletzte
Vogel wurde am Sonnabend auf der Seite liegend in der Nähe
des Horstes gefunden und von seinen Leiden erlöst." Lübecker
Nachrichten 6/1984
Dressur an lebenden Tieren:
Kein Horrorfilm, sondern jagdlicher Alltag. Um ihre domestizierten
Hunde zu Jagdhunden auszubilden, haben sich Jäger besondere
Übungsmethoden ersonnen. Um beispielsweise das Apportieren
im Wasser zu üben, werden lebende Enten benutzt. Damit sie
beim "Training" nicht einfach wegflattern, werden sie flugunfähig
gemacht. Der praktische Ablauf sieht so aus: Die Ente wird z.B.
ins Wasser geworfen. Daraufhin ergeht der Befehl an den Hund, die
Ente aus dem Wasser zu holen. Dies geschieht in der Regel mehrmals,
bis die Ente entweder an den erlittenen Verletzungen oder durch
Schock verendet oder schlicht ertränkt wird. Diese Ausbildung
an der lebenden Ente ist durch derzeitiges Deutsches Recht legitimiert
(Anm.: von Bärbel Höhn, Umweltministerin Bündnis
90/Grüne...). Weitere Übung, um dem Hund die natürliche
Angst vor wilden Raubtieren zu nehmen: Füchse werden in künstlich
angelegten unterirdischen Bauten gefangengehalten. Jagdhunde werden
auf diese bedauernswerten Kreaturen, denen jegliche Fluchtmöglichkeiten
versperrt sind, gehetzt. "Die Verwendung lebender Füchse in
Übungsbauten ist schlicht tierschutzwidrig" (Prof.Dr.Dr.Herre)
Zwangsbejagung:
Falls Sie glauben, Sie könnten frei bestimmen, wer über
Ihr Grundstück spazieren darf und wer nicht: Grundstücke,
die nicht durch einen wildsicheren Zaun (den man nach Landschaftsschutzbestimmungen
noch nicht einmal überall aufstellen darf) umgeben sind, dürfen
von bewaffneten Menschen in Ausübung ihres Jagdvergnügens
ohne Erlaubnis des Besitzers betreten werden. So das geltende Deutsche
Recht. An der Tagesordnung ist, daß Jäger selbst Zäune
von Pferde- und Rinderweiden überklettern und sich zwischen
den Tieren plazieren, um zum heißersehnten Schuß zu
kommen. Nicht selten werden sogar Pferde erschossen oder verenden
durch Schock.
Vorsicht! Lebensgefahr!
Wenn Ihre Katze weiter als durchschnittlich 200 m (je nach Bundesland)
vom nächsten Haus herumläuft, darf sie von Jägern
abgeschossen werden. Für angeblich "wildernde" Hunde und Katzen
gilt diese "Schutzzone" nicht. Diese dürfen, nach Gutdünken
des Jägers, sogar am Haus erschossen werden.
Fehlselektion:
Menschliche Jäger sind nicht in der Lage, gesunde Tiere von
kranken Tieren zu unterscheiden. Ganz anders ihre natürlichen
Beutekonkurrenten, wie Füchse und Wölfe. Diese verfolgen
ihre Opfer nach Gesichtspunkten der komfortablen, energiesparenden
Jagd. Und das sind in der Regel kranke, schwache Tiere. Jäger
hegen (durch Fütterung und Medikation) und selektieren (erschießen
oder begnadigen) jedoch ihre Opfer nach Trophäentauglichkeit
oder Gutdünken und üben somit einen gravierenden verfälschenden
Einfluß auf die Entwicklung des Genpools wildlebender Tiere
aus. Bereits jetzt schon werden Fremdeinkreuzungen durch Wild aus
weniger jagdlich genutzten Gegenden vorgenommen, um die durch jahrzehntelange
jägerliche Fehlselektion entstandenen Degenerationen zu reparieren.
Umfrage: Jagd? Nein danke.
Umfragen bringen es an den Tag. Hörzu fragte 1996, was die
Bevölkerung von der Jagd halte. Über 70 % sprachen sich
gegen die Jagd aus. In einer 1999 durchgeführten Umfrage wurde
eine Hitliste mit den größten Ärgernissen für
die Bevölkerung ermittelt. Auf Platz 4, knapp hinter Tierversuchen
und Kinderpornographie, landete die Jagd.
Jäger - Wölfe im Grünrock:
Gerne rechtfertigen Jäger ihr blutiges Treiben mit der angeblichen
Notwendigkeit eines Raubtierersatzes zur Ausdünnung größerer
Wildtierbestände. Die Bestandsdichte der einzelnen Tierarten
wird jedoch hauptsächlich durch die Faktoren Nahrung und Klima
kontrolliert. Beutegreifer spielen bei der Kopfzahl der Wildtierbestände
nur eine untergeordnete Rolle. Laut Zoologe Plän: Zu behaupten,
daß Dichteregulation auch noch in so künstlichen Umwelten
nicht mehr oder nicht mehr richtig stattfände, bedeutet ein
kühnes Ingorieren ganzer Bibliotheken von wissenschaftlichen
Untersuchungen."
Jagd aus dem Auto:
Auf angeblich "wildernde" Hunde und Katzen dürfen Jäger
auch des Nachts anlegen. Aus ihrem Auto heraus und bei Scheinwerferlicht.
Willkommen in Wild-West-Germany.
Ausschluß aus dem DNR (Deutscher Naturschutzring):
1992 sollte der Deutsche Jagdschutzverband aus dem Deutschen Naturschutzring
ausgeschlossen werden. Dem DNR gehören unter anderem Organisationen
wie BUND oder Nabu an. Der für den Deutschen Jagdverband sicherlich
peinlichen Ausgrenzung entging man durch einen raschen freiwilligen
Austritt.
Aufgepaßt - Ihr Geld für Jäger
Selbst bei manchen örtlichen Natur- und Tierschutzvereinen
scheint sich die berechtigte Kritik an der Jagd immer noch nicht
herumgesprochen zu haben. Nicht selten werden Mitglieds- und Steuergelder
für die Finanzierung von Jagdveranstaltungen eingesetzt. So
spendete z.B. der Tierschutzverein Mülheim/Ruhr 1998 einen
namhaften Beitrag für die Beschaffung von Ersatztierpräparaten
und Dioramen" für die dortige Kreisjägerschafts-Waldschule.
Auslandsjagd
Wem die Kopfknochen eines gemeinen deutschen Hirsches nicht mehr
genügen, der greift zu den "verlockenden" Angeboten der Jagdreisenveranstalter.
Alles, was das Herz des mitteleuropäischen zweibeinigen Schreibtischraubtieres
begehrt, kann man sich hier kaufen. Ob Schwarzbären in Manitoba,
Leoparde in Zimbabwe, 5 Tage auf Tauben in Argentinien (mit bis
zu 1.000 Schüssen am Tag": Anzeige in der Zeitschrift "Jäger"),
Wölfe in Alberta, Löwen in Tansania, oder Eisbären
in der Arktis.
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